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Fichtenspitzensirup

  • Autorenbild: Jennifer Güntert
    Jennifer Güntert
  • 5. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Fichtenspitzensirup – Waldaroma im Glas

Wenn im Frühling die Tage länger und die Wälder wieder lebendig werden, treiben die Fichten ihre zarten, hellgrünen Spitzen aus. Diese jungen Triebe – auch Maiwipferl genannt – sind nicht nur ein Zeichen für neues Leben, sondern auch eine wertvolle Zutat für ein altes Hausmittel: Fichtenspitzensirup.


Was ist Fichtenspitzensirup?

Fichtenspitzensirup ist ein süßer Sirup, der aus den frischen Trieben der Fichte hergestellt wird. Sein Geschmack ist einzigartig – harzig-waldig, leicht zitronig und angenehm süß. Er erinnert an einen Spaziergang im Nadelwald und hat gleichzeitig heilende Eigenschaften. In der Volksmedizin wird er traditionell bei Husten und Erkältungen eingesetzt, da die ätherischen Öle schleimlösend und entzündungshemmend wirken.


Die beste Zeit zum Sammeln

Die Erntezeit ist kurz: Ende April bis Mitte Mai, je nach Höhenlage. Die frischen Triebe erkennt man an ihrer hellgrünen Farbe und der weichen Konsistenz. Wichtig: Nur an trockenen Tagen sammeln und nie den Baum zu stark beernten – maximal ein Drittel der Triebe pro Ast, damit der Baum nicht geschwächt wird.


So wird der Sirup gemacht

Es gibt zwei gängige Methoden zur Herstellung:


1. Kaltauszug (traditionell, roh)

  • Frische Fichtenspitzen und Zucker schichtweise in ein sauberes Glas füllen.

  • Gut verschließen und 3–4 Wochen an einen warmen Ort stellen (z. B. Fensterbank).

  • Dabei regelmäßig schütteln.

  • Am Ende abseihen und in sterilisierte Flaschen füllen.


2. Gekochter Sirup (haltbarer)

  • 500 g Fichtenspitzen mit 1 Liter Wasser 24 Stunden ziehen lassen.

  • Aufkochen, abseihen und den Sud mit 1 kg Zucker langsam zu Sirup einkochen.

  • Noch heiß in Flaschen abfüllen.

Beide Varianten ergeben einen köstlichen Sirup, der monatelang haltbar ist – kühl und dunkel gelagert sogar noch länger.


Verwendungsideen

  • Als Hustensaft: pur oder im Tee

  • Zum Süßen: von Joghurt, Pfannkuchen oder Desserts

  • In Getränken: mit Mineralwasser, Prosecco oder in Cocktails

  • Als Geschenk: hübsch abgefüllt, mit Etikett und Schleife


Ein Stück Wald für Zuhause

Fichtenspitzensirup ist mehr als ein Naturprodukt – er ist ein kleines Ritual, das uns mit den Jahreszeiten und der Natur verbindet. Wer ihn selbst herstellt, wird mit einem ganz besonderen Geschmackserlebnis belohnt – direkt aus dem Herzen des Waldes.



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